Tür auf für neue Ideen: Traditions­ver­sich­erung mit Startup-Turbo

Die Provinzial Versicherung arbeitet intensiv mit Startups zusammen, um ihren Kunden zeitgemäße, innovative Produkte bieten zu können. Dabei profitieren die Startups von der großen Erfahrung des Versicherungskonzerns und seinem weitverzweigten Netzwerk. Von Patric Fedlmeier, Vorstand Personal, IT, Betriebsorganisation, Digitalisierung, Innovation, Verwaltung, und Konrad Bartsch, Bereichsleiter Innovation & Digitalisierung, erfahren wir mehr.
Links Konrad Bartsch, Bereichsleiter Innovation & Digitalisierung; Rechts Patric Fedlmeier, Vorstand Personal, IT, Betriebsorganisation, Digitalisierung, Innovation, Verwaltung

Startup_dus: Vorab: welchen Stellenwert haben Startups in der Versicherungsbranche?

Patric Fedlmeier: Startups nehmen mittlerweile einen festen Platz in der Versicherungsbranche ein. Seit 2017 gibt es beispielsweise das InsurLab Germany, eine gemeinsame Initiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Institutionen, an der auch die Provinzial beteiligt ist. Ziel ist es, etablierte Versicherer mit innovativen Gründerinnen und Gründern zu vernetzten. Durch einen stetigen Austausch zwischen Startups und traditionellen Versicherungsunternehmen kann die Branche neue Zielgruppen erschließen und ihre Produkte sowie den Service kundenorientiert anpassen. 


Startup_dus: Die Provinzial ist ein traditionsreicher, sehr erfahrener Versicherungskonzern. Wie und wo kooperiert Ihr schon jetzt mit Startups und jungen Unternehmen – und was sind Eure Pläne für die Zukunft?

Patric Fedlmeier: 2019 hat die Provinzial gemeinsam mit der SV SparkassenVersicherung und der Versicherungskammer die „id-fabrik“ gegründet. Sie entwickelt innovative Ideen und setzt diese mit der Dynamik und Schnelligkeit eines Startups um. Gleichzeitig profitieren die Kunden von den Erfahrungen und der Investitionskraft etablierter Versicherer. Vor allem die Umsetzungsphase wird hier intensiv betreut.  Weitere, von der Provinzial gegründete Startups sind zum Beispiel das Unternehmen Apato und die Plattform „Mein Zuhause und ich“. Apato unterstützt Mieter und Vermieter mit smarten digitalen Produkten, wie zum Beispiel dem digitalen Mietpass. „Mein Zuhause und ich“ vermittelt Angebote von Fachpartnern für Sanierungen rund um das eigene Zuhause. Auch in Zukunft wollen wir weiter Ideen vorantreiben.

Als großer Versicherer in Deutschland übernimmt der Provinzial Konzern Verantwortung, um Gründerinnen und Gründer zu unterstützen. Gleichzeitig dürfen wir nicht stillstehen, sondern müssen unseren Blick auch branchenübergreifend ausrichten.

Startup_dus: Ganz konkret: wie profitieren Startups von der Zusammenarbeit mit Euch – und wie profitiert Ihr von den Startups?

Konrad Bartsch: Die Zusammenarbeit mit Startups basiert auf einem ständigen Austausch. Durch unsere langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche können wir Gründerinnen und Gründern gezielt Feedback geben und sie in vielen Phasen der Gründung unterstützen. Auch hier kooperieren wir eng mit dem InsurLab Germany. Wir können Startups Türen in der Branche öffnen und ihnen spannende Corporate Insights zeigen. Andererseits agieren wir auch als Investoren und beteiligen uns rein finanziell. Wir sind immer wieder positiv überrascht, wie viele innovative Ideen Startups haben, von denen die gesamte Versicherungsbranche und letztendlich der Kunde profitieren kann.  Dennoch müssen Startups nicht zwangsweise einen Zusammenhang zu unserem Kerngeschäft aufweisen, damit wir mit ihnen kooperieren.


Startup_dus: Im Rahmen der Startup-Woche Düsseldorf 2021 bietet Ihr das #gamechanger Ladies‘ Dinner an, dass speziell weiblichen Gründerinnen die Möglichkeit zum Networken und vielem mehr bietet. Warum habt Ihr Euch entschieden, speziell Frauen aus der Startup-Szene zu fördern? 

Konrad Bartsch: Es gibt viele Gründerinnen mit tollen Ideen. Dennoch sind die meisten Gründer von Startups in Deutschland männlich. Mit dem #gamechanger Ladies‘ Dinner wollen wir Frauen in ihrem Handeln stärken. Als großer Versicherungskonzern haben wir die Möglichkeit, einen Rahmen für den Zugang zum Markt herzustellen. Sofern das gamechanger Ladies‘ Dinner nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden kann wird es eine Alternative geben.

Hinweis: Leider kann das Ladies‘ Dinner als Präsenzveranstaltung nicht innerhalb der Startup-Woche stattfinden. Das Event wird aber in jedem Fall nachgeholt und alle Anmeldungen sind weiterhin gültig. Außerdem bleibt der Ticketverkauf für alle Interessierten geöffnet. 


Startup_dus: Auch Ihr seid bereits zum wiederholten Mal bei der Startup-Woche Düsseldorf dabei und verfolgt das Geschehen der Startup-Szene in der Region. Was hat sich in den vergangenen Monaten verändert und wo seht Ihr noch Potenziale?

Konrad Bartsch: Düsseldorf und das Rheinland generell sind wichtige Standorte für Startups. Nicht zuletzt durch viele große Unternehmen, die hier ihren Sitz haben. Die Mischung aus Regionalität und Internationalität bietet optimale Voraussetzungen für junge Unternehmen. Dennoch hat auch hier die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen. Für Startups ist es schwieriger geworden, effektiv in den Austausch mit etablierten Konzernen zu gehen, nicht zuletzt durch den Wegfall von Messen. Vielen Jungunternehmern fehlt Feedback, das in der Regel im spontanen persönlichen Austausch weitergegeben wird. Digitale Veranstaltungen sind zwar eine gute Alternative, ersetzen aber nicht die persönlichen Gespräche.  

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