Von der Skizze bis zum Börsengang – so sieht ein rechtlich sicherer Weg aus

Mit 700 Standorten in 150 Ländern gehört Ernst & Young (EY) zu den Big Four in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- bzw. Managementberatung. EY besitzt die notwendige Erfahrung, das Know-how und das gewisse Feingefühl, um im jeden Stadium der Unternehmensentwicklung herauszufinden wo der Schuh drückt oder in Zukunft drücken könnte. Daraus entstanden ist die Start-up-Initiative von EY.
Miriam Kolb und Titus Zwirner berichten im Interview über ihre Arbeit der Start-up-Initiative NRW.
Titus Zwirner, Partner bei Ernst & Young, verantwortlich für die EY Start-up-Initiative in NRW
Miriam Kolb, Marketing Manager bei Ernst & Young, betreut Kooperationen und Events der EY Start-up-Initiative
startup_DUS: Ich höre EY und ziehe erst einmal vor Ehrfurcht meinen Hut. Die Größe ist schon ganz schön beeindruckend. Natürlich würde ich als Start-up gerne von euch beraten werden. Da braucht es aber dann schon eine ganze Portion Selbstbewusstsein und Schneid bei euch aufzuschlagen und zu sagen: Hier ist meine Idee und die ist zukunftsweisend. Oder ist es auch gerade das, was ein guter Unternehmer an Eigenschaften u.a. mitbringen sollte?
EY: Ein guter Unternehmer sollte natürlich an seine Idee glauben – denn die ist ja die Grundlage für den Erfolg. Und er muss bereit sein, hart dafür zu arbeiten. Aus unserer Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen wissen wir außerdem, dass unternehmerischer Erfolg viele Ursachen hat – angefangen von den richtigen Mitarbeitern über eine exzellente Kundenbindung bis hin zu starken und verlässlichen Partnern. EY hat auf der Basis von umfangreichen Erfahrungen mit wachstumsstarken Unternehmen das Tool EY Growth Navigator entwickelt, mit dem Start-ups in der Wachstums- und Expansionsphase die eigenen Potenziale und Wachstumschancen analysieren und einen Fahrplan für das weitere Wachstum entwickeln können.
Die meisten Gründer, die wir kennenlernen, sind mit voller Leidenschaft dabei. Gleichzeitig ist es wichtig, vor lauter Euphorie nicht den Fokus auf das Wesentliche zu verlieren und einen realistischen Blick auf den Markt und Herausforderungen zu behalten. Allzu schnell passiert es, dass man wesentliche Risiken außer Acht lässt. Zum Teil ist dies ja auch gut nachvollziehbar – ein Gründer hat an 1000 Dinge auf einmal zu denken und verfügt gleichzeitig nur über begrenzte Ressourcen. Da ist ein gutes Netzwerk wichtig und der Kontakt zu Experten, die helfen können, das Projekt Gründung zu meistern und als Start-up Fahrt aufzunehmen. Angebote wie die Start-up-Woche in Düsseldorf sind da genau richtig – sie vermitteln wertvolles Wissen, Networking und den Kontakt zu Ansprechpartnern der Szene.
startup_DUS: Eure EY Start-up-Initiative in NRW besteht aus einem hervorragend ausgebildeten und erfahrenen fünf-köpfigem Team. Unter anderem kommen die Experten aus den Bereichen Prüfung, Unternehmensberatung, Recht und Steuern. Wie viele Kontaktaufnahmen gibt es so im Monat? Wie ähnlich sind die Ideen der Leute?
EY: Je mehr wir in der Start-up-Szene in NRW sichtbar sind, desto mehr kontaktieren Gründer uns auch direkt. Und so vielfältig die deutsche Start-up-Szene ist, so vielfältig sind auch die Ideen.
Wir stellen fest, dass die unterschiedlichsten Business-Modelle dabei sind – von technisch, praktisch orientierten Modellen bis hin zu digitalen oder virtuellen Lösungen. Vielen Geschäftsideen ist gemein, dass sie sehr innovativ sind, traditionelle Prozesse in Frage stellen und somit etablierte Geschäftszweige ganz schön umkrempeln können. Wir meinen, dass gerade diese innovativen, disruptiven Geschäftsmodelle in Kombination mit den hier ansässigen, etablierten Unternehmen zu einem echten Wettbewerbsfaktor in NRW werden können. Beide Seiten können voneinander profitieren – und die räumliche Nähe zur starken, diversifizierten Wirtschafsstruktur ist in NRW so exzellent wie kaum woanders. EY unterstützt das Zusammenkommen von Wirtschaft und Start-ups beispielsweise auch durch eigene Formate wie die EY Start-up-Challenge. Auch eine Teilnahme am renommierten Unternehmerwettbewerb Entrepreneur Of The Year, den EY seit 20 Jahren in Deutschland durchführt, hat für ein Start-up viele Vorteile: neben dem Zugang zu einem exklusiven internationalen Business-Netzwerk ist auch der PR-Effekt einer Teilnahme sehr positiv.
startup_DUS: Ihr beratet Visionäre bereits ab der Seed-Phase bei der Namensfindung oder beim Businessplan und dann weiter über die Wachstumsphase bis hin zum Börsengang. Da bedarf es eines guten Einfühlungsvermögens in die unterschiedlichsten Märkte, aber vor allem auch in die unterschiedlichen Typen der Start-ups. Nicht jeder Visionär ist wohl immer auch ein guter Kaufmann und auch die Wissensstände über den Aufbau eines Unternehmens stellen sich sicher sehr unterschiedlich dar. Wie geht Ihr damit um?
EY: Wir versuchen hier vor allem, zunächst ganz individuell auf das jeweilige Start-up einzugehen und herauszufinden, wo der Schuh drückt. Dann stellen wir ein Team aus Kollegen zusammen bzw. vermitteln an den EY Experten, der bei der spezifischen Fragestellung des Gründers helfen kann. In der allerersten Phase des Lebenszyklus des Start-ups kommen Gründer beispielsweise mit Fragen zur richtigen Rechtsform, zum Businessplan und zum Markenrecht auf uns zu. Wenn der Unternehmensplan an Dynamik gewinnt unterstützen wir Start-ups beim Reporting, bei der Kontaktaufnahme zu Investoren und dabei, die richtigen Weichen zur Finanzierung, Beteiligung und Bewertung des Unternehmens zu stellen. Start-ups in der Wachstumsphase kontaktieren uns dann, wenn es darum geht, Venture Capital zu beschaffen und das Wachstum auf gesunde Beine zu stellen. In der Expansionsphase schließlich geben wir Hilfestellung bei weiteren Finanzierungsrunden, bis hin zum partiellen Exit oder Börsengang.
startup_DUS: Aber ist EY nicht zu groß und zu teuer für Start-ups?
EY: Diese Frage wird uns verständlicherweise aufgrund unserer Größe immer wieder gestellt. Tatsächlich ist es aber so, dass wir natürlich um die finanziellen Möglichkeiten von jungen Unternehmen wissen und daher auch regelmäßig einen Gebührenrahmen vereinbaren, der für die Start-ups vollkommen nachvollziehbar, bezahlbar und flexibel in der Ausführung ist. Kurzum: es lohnt sich auf jeden Fall das Gespräch zu suchen und selber herauszufinden, dass dies am Ende des Tages nicht eine wirkliche Hürde darstellt.
startup_DUS: Ist EY auch selbst als Trendscout unterwegs oder läuft die Kontaktaufnahme grundsätzlich nur einseitig? Wenn ihr als Trendscout unterwegs seid, wonach sucht ihr oder womit können die Visionäre das Interesse von dem Big Player gewinnen?
EY: EY ist auch selbst auf der Suche nach innovativen Start-ups, denn eines unserer Ziele mit der Start-up-Initiative ist es, Matchmaking zwischen unseren Mandanten und innovativen Start-ups zu ermöglichen. Mit unserem neuen Format EY Vertical Café bringen wir beispielsweise ganz gezielt Mandanten aus den verschiedensten Industrien mit ausgewählten Start-ups an einen Tisch, um Kooperationen und Zusammenarbeit zu fördern.
In der Regel screenen wir den deutschen Start-up-Markt vor diesem Hintergrund gemeinsam mit Kooperationspartnern und suchen ganz gezielt nach Start-ups, deren Businessmodell einen echten Match mit dem etablierten Unternehmen darstellen könnte, so dass beide Seiten profitieren.
startup_DUS: Ihr plant eine Reihe von Workshops & Events in den kommenden Monaten für Start-ups. Einen davon bietet Ihr im Rahmen der Start-up-Woche in Düsseldorf an. Ist das jetzt ein Teaser für Euch für weitere Veranstaltungen in Düsseldorf?
EY: Ja, in jedem Fall. Mit unserem Start-up-Workshop „Tag Along, Drag Along & Co – Einblick in Investorenklauseln“ bieten wir einen spannenden Workshop, für den es auch noch einige freie Plätze gibt. Wir planen außerdem bereits weitere Workshops und Veranstaltungen in Düsseldorf und sobald die Termine feststehen, kann man diese auf www.start-up-initiative.ey.com finden.
www.start-up-initiative.ey.com | Workshop zur Start-up-Woche