Einen Campus kann man bauen – eine Community muss wachsen

Uwe Kerkmann, Standortleiter des EUREF-Campus Düsseldorf und Mitbegründer der Startup-Woche, sowie Carl Tille, Business Development Europe Operations bei der Schneider Electric GmbH, Ankermieter und Kooperationspartner, stehen uns Rede und Antwort zum neuen EUREF-Campus, der bis 2023 in Düsseldorf entsteht.
Uwe Kerkmann, Standortleiter EUREF-Campus Düsseldorf

Startup_dus: Wow, mit dem EUREF-Campus habt Ihr ja einiges vor. Könnt Ihr uns mal beschreiben, was da bis Anfang 2023 entsteht und dann vom Düsseldorfer Hauptbahnhof in nur 5 Minuten per Bahn zu erreichen ist?

Uwe Kerkmann: Der EUREF-Campus Düsseldorf wird ein ganz besonderer Innovationsort. Rund um die Energie- und Mobilitätswende wird dort ab 2023 eine kreative, innovative, kommunikative und internationale Community einziehen und gemeinsam an diesen wichtigen Zukunftsthemen arbeiten. Der EUREF-Campus ist nicht ein x-beliebiges weiteres Bürogebäude. Und das nicht nur, weil er von Anfang an klimaneutral betrieben wird. Das Besondere am EUREF-Campus sind die Mieter, die Nutzer, die Gäste – kurz: die Community. Wir schaffen einen Ort, der dazu einlädt, dass große und kleine Firmen, Startups und Wissenschaftler*innen sich treffen, austauschen, ins Gespräch und im Idealfall miteinander ins Geschäft kommen. Die Anordnung der Arbeitsorte rund um lichtdurchflutete Atrien, ein abwechslungsreiches und nachhaltiges kulinarisches Angebot und viele Events und Meetings tragen hierzu bei. Und schließlich liegt der Campus direkt am Flughafenbahnhof: der Anschluss an die Stadt, die Region und natürlich über ICE- und Flugverbindungen in alle Welt ist gesichert! 


Startup_dus: Das übergreifende Thema und die offene, innovative und flexible Arbeitsumgebung unterscheiden Euren Campus von vielen ähnlichen Konzepten. Meint Ihr, dass Euer Modell Schule macht und dass wir in Zukunft noch mehr solcher Orte sehen werden?

Uwe Kerkmann: Das Campus-Konzept ist definitiv ein Zukunftsmodell. Insbesondere wenn wir künftig anders arbeiten, das heißt nicht nur im Büro, sondern auch mobil, ist es wichtig, dass es zentrale Orte gibt, an denen vor allem Kommunikation und Teamarbeit stattfinden. Büroflächen sind damit nicht nur Räume, in denen Schreibtische stehen. Gebraucht werden Konzepte für eine intensive Interaktion und Kooperation – nicht nur mit den Kolleg*innen der eigenen Firma, sondern auch mit anderen, die an ähnlichen Themen arbeiten. Außerdem geht es um Flexibilität: Arbeitsplätze für das Team oder ruhige Zonen für konzentriertes Arbeiten oder zum ungestörten Telefonieren. Es werden Orte für den wichtigen zwischenmenschlichen Austausch gebraucht – das können Cafés und Bistros, aber auch Sitzinseln oder Freiflächen sein.

Kurz: es wird ein Ort gebraucht, der mehr ist als eine Bürofläche. Einen Campus, der Firmen und Talente zusammenbringt, die gleiche Interessen und Ziele haben, sehe ich als idealen Arbeitsort der Zukunft. 


Startup_dus: Ihr, die Schneider Electric GmbH, seid ja als Ankermieter und Kooperationspartner direkt von Anfang an mit an Bord. Wie ist es zu der Zusammenarbeit gekommen und was versprecht Ihr Euch davon?

Carl Tille: Bereits am EUREF-Campus Berlin konnten wir gemeinsam mit der EUREF AG ein erfolgreiches Beispiel dafür liefern, wie die Energie- und Mobilitätswende realisiert werden kann. Dabei konnten wir nicht nur ein starkes Netzwerk aus Startups, Unternehmen und Wissenschaft aufbauen, sondern auch unsere eigene digitale Transformation vorantreiben. Diesen Weg wollen wir mit der Verlegung unseres DACH-Hauptquartiers an den EUREF-Campus Düsseldorf weitergehen. Für uns ist der EUREF-Campus Düsseldorf ein Showcase, an dem wir zeigen können, wie sich die Klimaziele von 2050 bereits heute realisieren lassen, und zugleich ein sehr inspirierendes Umfeld, in dem wir gemeinsam mit Partnern aus der EUREF-Community an den zukünftigen Themen der Energie- und Mobilitätswende arbeiten können. Ein gutes Beispiel dafür und Kind des EUREF-Campus Berlin ist die inno2grid GmbH, ein von uns mit der DB Energie gegründetes Innovationsunternehmen, das unsere Entwicklung intelligenter Gebäude-, Quartiers- und Mobilitätssysteme vorantreibt und uns als Ansprechpartner für Startups an den EUREF-Campus Düsseldorf begleiten wird.


Startup_dus: Bis 2023 ist es ja noch eine Weile hin. Warum sollte ich als frischgegründetes Startup, das sich im Feld Klimaschutz bzw. Energie- bzw. Mobilitätswende engagiert, jetzt mit Euch Kontakt aufnehmen?

Uwe Kerkmann: Einen Campus kann man bauen – eine Community muss wachsen. Wir wollen jetzt schon Interessen, Bedürfnisse und Ziele von Startups mit einbeziehen, wenn wir unsere Community aufbauen. Die Zusammenarbeit von etablierten Firmen und Startups wird durch die Nachbarschaft auf dem Campus und die aktive Vernetzung unterstützt. Aber wir wollen gerne auch von Anfang an Rahmenbedingungen schaffen, die aus Sicht der Startups wichtig sind. Und diese Erwartungen wollen wir kennenlernen – auch durch unser Engagement auf der Startup-Woche. Daher: wer sich früh einbringt, kann an diesem wirklich großen Projekt auch von Anfang an mitgestalten. 


Startup_dus: Ganz persönlich: Du, Uwe, hast ja als Mitgründer einen ganz besonderen Bezug zur Startup-Woche und zur regionalen Startup-Szene. Was sind deine Beobachtungen? Welche positiven Entwicklungen siehst du – und welche Potenziale?

Uwe Kerkmann: Die Startup-Szene in Düsseldorf, aber auch im gesamten Rheinland, hat sich unglaublich dynamisch entwickelt. Am Anfang war es eine Motivation, in dieser spannenden und wirtschaftlich erfolgreichen Region die Potenziale für Startups zu heben, Strukturen für Unterstützung, Netzwerke und Finanzierung zu schaffen, den Austausch zu fördern – und natürlich auch das Selbstbewusstsein. Heute brauchen wir dann auch den vergleichenden Blick Richtung Berlin nicht mehr: die Szene am Rhein ist groß, selbstbewusst und erfolgreich. Sie hat ihren eigenen Weg gefunden, mit starkem Fokus auf B2B-Aktivitäten. Das Land NRW, aber auch die Städte und Regionen haben durch ihre Unterstützung und wichtige Infrastrukturen wie die digihubs dazu beigetragen, dass Düsseldorf und das Rheinland heute ein guter Ort zum Gründen und ein perfekter Ort fürs Wachsen und Skalieren sind. Es gibt immer Luft nach oben – aber wir haben schon viele Höhenmeter gemacht! 

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